Erworbene Sprachstörung bei Erwachsenen

Was ist eine Sprachstörung?
Bei einer Sprachstörung kommt es zum vollständigen oder teilweisen Verlust der Sprache (nach vollzogenem Spracherwerb), welche durch ein neurogenes Ereignis ausgelöst wurde. Unter Umständen kann dies auch mit Beeinträchtigungen der Lese-, Schreib- und Rechenfähigkeit sowie der bewussten Steuerung der Bewegungen (Sprechapraxie) einhergehen. Die Intelligenz ist dabei nicht beeinträchtigt.
Woran erkennt man eine Sprachstörung?
Je nachdem in welcher Hirnregion die Schädigung auftritt, können verschiedene Symptome auftreten, z.B.:

  • Störungen des Sprachverständnisses
  • Wortfindungsstörungen
  • Wortverwechslung aus demselben semantischen Feld oder Verwechslung ähnlich klingender Wörter (z.B. Stuhl = „Tisch“, Hase = „Nase“)
  • das Wort wird durch eine ganze Wortfolge ersetzt (z.B. Aquarium = „Käfig für Fische“)
  • Wortneuschöpfungen (z.B. Staubsauger = „Saugrüssel“, Weihnachten = „Weikentis“)
  • reine Aneinanderreihung von Nomen und Verben / Telegrammstil
  • Ersetzung flektierter Verben durch Infinitive oder fehlerhafte Verbflexion
  • vereinfachte Satzstruktur und verkürzte Satzlänge oder relativ komplexe syntaktische Struktur
  • oft langsam stockende oder teilweise auch zu schnelle Sprechgeschwindigkeit
  • Satzabbrüche und Satzteilverdopplungen
  • teilweise Sprachproduktion, die für den Zuhörer überwiegend unverständlich bleibt
  • Sprach – und Sprechanstrengung
  • Foreign accent Syndrom (Dialekt einer anderen Sprache, ohne diese jemals gesprochen zu haben)
  • Sprachautomatismen, feste Redefloskeln
  • Perseverationen (ungewollte Wiederholungen / Hängenbleiben an einem vorher geäußerten Laut, Silbe, Wort oder Satzfragment)
  • Echolalien (Äußerungen die zuvor gemacht wurden, werden vom Aphasiker gleich oder fast gleich wiederholt), z.B. „Willst du Kaffee oder Tee?“ – „Kaffee oder Tee.“
  • Beeinträchtigung der Lese-, Rechtschreib- und Rechenfähigkeit sowie der bewussten Steuerung der Bewegungen (Sprechapraxie)
  • Sprechstörungen
  • körperliche Halbseitenlähmung
  • Ausblenden einer Körperhälfte
  • Gedächtnis-, Wahrnehmungs- und Aufmerksamkeitsstörungen
  • oft hoher Leidensdruck
Wodurch kann eine Sprachstörung auftreten?
  • wird bei 80% durch einen Schlaganfall hervorgerufen
  • Schädel-Hirn Trauma
  • Hirntumore
  • Hirnatrophien
  • Hirnentzündungen (Enzephalitis)
  • diffuse degenerative Hirnerkrankungen, wie z.B. Morbus Parkinson und Demenz
  • angeborene Gefäßfehlbildungen oder Gefäßaussackungen (Aneurysmen) im Gehirn
Therapie / Beratung
Basierend auf einem ausführlichen Gespräch mit Ihnen sowie auf standardisierten und informellen Diagnostikverfahren beraten wir Sie hinsichtlich Therapiebedarf und -ansätzen und sprechen unsere Empfehlung zum therapeutischen Vorgehen aus.

Des Weiteren geben wir Ihnen wichtige Tipps mit auf den Weg, mit welchen Möglichkeiten Sie den Therapieverlauf positiv beeinflussen können.
Jede Therapie wird individuell an die Wünsche und Ziele des Patienten orientiert gestaltet.

Wir unterliegen einer strengen Schweigepflicht. Mit Ihrem Einverständnis arbeiten wir mit Ärzten, Kindergärten, Schulen, Pflegeheimen und Angehörigen zusammen. Ein ständiger Austausch ist Voraussetzung für eine gute Behandlung und schnelle Erfolge.

Auch Fallbesprechungen innerhalb unserer wöchentlichen Teamsitzung und fachliche Weiterbildungen im Rahmen von zahlreichen Fortbildungen garantieren eine hohe Qualität unserer Arbeit.